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FAQ – Dolmetschen

Was passiert eigentlich genau beim Dolmetschen?

Während des Dolmetschens hören die Dolmetscher:innen aktiv zu, sie analysieren und strukturieren die Botschaften und geben diese mündlich in einer anderen Sprache wieder. Dabei müssen sie Informationen sofort unter Einsatz ihres Kurzzeitgedächtnisses priorisieren. Da beim Simultandolmetschen diese Prozesse gleichzeitig (also simultan) erfolgen, müssen Dolmetscher:innen darüber hinaus oftmals antizipieren, was gesagt werden wird. Beim Dolmetschen aus dem Deutschen zum Beispiel ins Englische ist das besonders wichtig, da im Deutschen das Verb erst am Satzende steht.

Welche Fähigkeiten zeichnen gute Dolmetscher:innen aus?

Dolmetscheri:nnen verfügen über eine außergewöhnlich hohe Sprachkompetenz (in Ausgangs- und Zielsprache), wobei sie diese Fähigkeiten in der Regel an einer Universität oder Hochschule erworben haben. Auch eine gute Allgemeinbildung, interkulturelle Kompetenz und überdurchschnittliche Konzentrationsfähigkeit gehören zu ihrem Anforderungsprofil. Gute Dolmetscher:innen zeichnen sich darüber hinaus durch eine hohe Belastbarkeit aus und behalten auch unter Druck einen kühlen Kopf.

Wie berechnen sich Dolmetschtarife?

Dolmetschleistungen werden grundsätzlich nach Halbtagen (bis zu vier Stunden Arbeitszeit) bzw. Ganztagen (bis zu acht Stunden Arbeitszeit, inklusive konferenzüblicher Pausen) berechnet. Zu beachten ist, dass Dolmetscher:innen ein Urheber- und Verwertungsrecht an ihrer eigenen Dolmetschung zusteht, welches im Falle einer Tonaufnahme und Weiterverwendung (z.B. auf einer Website) auch extra abgegolten wird.

Welche Konferenzdolmetschtechnik benötige ich?

Wir beherrschen unser Handwerk, das Dolmetschen, aus dem „FF“, aber die Konferenzdolmetschtechnik überlassen wir den Expert:innen.
Wir empfehlen Ihnen auf Nachfrage gerne unseren jahrelangen verlässlichen Partner auf dem Gebiet.

Welche Arten des Dolmetschens gibt es?

Simultandolmetschen
Das Simultandolmetschen, oft auch Konferenzdolmetschen genannt, ist ein hochkomplexer Prozess, bei dem der Vortrag einer Person nahezu in Echtzeit in eine andere Sprache übertragen wird. Während des Simultandolmetschens wird gleichzeitig aktiv zugehört, Informationen werden analysiert und strukturiert und wiedergegeben. Dieser Prozess erfordert höchste Aufmerksamkeit und Konzentration, weswegen in der Regel zwei Simultandolmetscher:innen in einer schallisolierten Dolmetschkabine sitzen und sich regelmäßig abwechseln.

Flüsterdolmetschen
Das Flüsterdolmetschen, auch Chuchotage genannt, ist eine Sonderform des Simultandolmetschens für ein bis maximal zwei Zuhörende. Dabei sitzen oder stehen die Dolmetscher:innen hinter oder neben der Person, für die gedolmetscht wird, und flüstern dieser die Dolmetschung zu. Der größte Nachteil ist die beeinträchtigte Hörleistung der Dolmetscher:innen (sie arbeiten ohne Headset und hören so zusätzlich zum Redenden und ihrer eigenen Stimme auch alle Nebengeräusche im Saal). Auch die anderen Teilnehmenden eines Meetings/einer Konferenz empfinden das permanente Flüstern der Dolmetscher:innen oft als störend.

Simultandolmetschen mit Personenanlage (Flüsterkoffer)
Diese Dolmetschform eignet sich für Stadtführungen, Werksbesichtigungen oder Museumsbesuche für kleinere Gruppen. Werden diese mobilen technischen Lösungen eingesetzt, tragen die Zuhörenden Kopfhörer mit kleinen Empfängern und die Dolmetschung wird in das Mikrofon geflüstert. Keineswegs sollte eine Personenführungsanlage als Ersatz für Dolmetschkabinen im Rahmen größerer Veranstaltungen herangezogen werden. Die Nachteile sind dieselben wie beim Flüsterdolmetschen (Hintergrundgeräusche, Störeffekte für andere Teilnehmende).

Konsekutivdolmetschen
Konsekutivdolmetschen ist die mündliche Übertragung eines Redebeitrags nach dem Vortrag des Originaltextes, meist anhand von Notizen. Die eingesetzte Notizentechnik dient als Gedächtnisstütze und ist idealerweise sprachunabhängig und nicht mit Stenographie zu verwechseln. Die Zahl der erforderlichen Konsekutivdolmetscher:innen ist vom Schwierigkeitsgrad und der Einsatzdauer abhängig. Konsekutivdolmetschen eignet sich in erster Linie für Tisch- und Begrüßungsreden, Hochzeiten, bilaterale Verhandlungen etc. Die Dolmetscher:innen sind durch ihre Präsenz auf der Bühne, am Verhandlungstisch etc. stärker wahrnehmbar in den Kommunikationsprozess eingebunden. Der größte Nachteil ist jedoch der Zeitfaktor: Wegen der nachträglichen Dolmetschung ist im Vergleich zum Simultandolmetschen etwa die doppelte Zeit einzuplanen.

RSI (Remote Simultaneous Interpreting)
RSI beschreibt Konferenzdolmetschen im Simultanmodus über spezielle Videokonferenz-Dolmetschplattformen. Im Hinblick auf die räumliche Verteilung von Teilnehmenden und Dolmetscher:innen ist eine Vielzahl von Lösungen möglich. Teilnehmende, Vortragende und Dolmetschende müssen sich nicht am selben Ort befinden. Wenn das gesamte Dolmetschteam am selben Ort in konventionellen Kabinen arbeitet und von Konferenzdolmetschtechniker:innen betreut wird, spricht man von einem Hub. Dies ist die zuverlässigste und auch (datenschutzrechtlich) sicherste Lösung. Das Team kann jedoch auch über RSI-Plattformen im Homeoffice dolmetschen. Bei einem derartigen Einsatz müssen für den Erfolg einer Dolmetschung zahlreiche Punkte berücksichtigt werden, über welche die „Checkliste RSI“ der UNIVERSITAS Austria einen guten Überblick bietet.

FAQ – Schriftdolmetschen

Was versteht man unter Schriftdolmetschen?

Schriftdolmetscher:innen übertragen gesprochene Sprache simultan in geschriebenen Text. Auch non-verbale Informationen, die für das Verständnis wichtig sind, werden verschriftlicht.

Das sieht dann in etwa so aus:
(Moderator:in) Es freut mich, die nächste Sprecherin vorstellen zu können, Frau Manuela Musterfrau.
(Applaus)
(Manuela Musterfrau) Herzlichen Dank für die Einladung! (lacht)

Die Nutzer:innen können in Echtzeit mitlesen. Auf Wunsch wird das Transkript zu einer redigierten Live-Mitschrift ausgearbeitet.

Wer benötigt eine Schriftdolmetschung?

Schriftdolmetschungen werden für unterschiedlichste Zielgruppen erstellt. Der Text kann für einzelne, meist gehörlose oder schwerhörige Nutzer:innen auf deren Bildschirmen angezeigt werden. Diese können dann in Echtzeit mitlesen und aktiv an einer Veranstaltung teilhaben. Die Schriftdolmetschung kann aber auch großflächig als Unter- bzw. Übertitel für alle Teilnehmenden projiziert werden. Schriftdolmetschen ermöglicht insbesondere im Bildungsbereich, bei Behördengängen und Arztbesuchen sowie bei geschäftlichen Meetings und Konferenzen barrierefreie Kommunikation.

Wie arbeiten Schriftdolmetscher:innen?

Schriftdolmetscher:innen arbeiten in erster Linie mit einer Spracherkennungssoftware („Respeaking“). In manchen Fällen kommt auch die konventionelle Methode, also das Schnellschreiben auf einer konventionellen Tastatur unter Zuhilfenahme eines Kürzelsystems, zur Anwendung. Bei beiden Methoden ergänzen die Schriftdolmetscher:innen zusätzlich zum eigentlichen Text auch alles, was das hörende Publikum sonst noch wahrnimmt, und ermöglichen so eine gleichberechtigte, barrierefreie Teilnahme an der jeweiligen Veranstaltung. Wie auch beim lautsprachlichen Dolmetschen arbeiten Schriftdolmetscher:innen immer zu zweit, bei längeren Einsätzen auch zu dritt. Ein:e Schriftdolmetscher:in dolmetscht, der oder die andere überprüft den Output, korrigiert und ergänzt. Nach 15 Minuten wechseln sie sich ab, da diese Tätigkeit ein sehr hohes Maß an Konzentration erfordert. Die Nutzer:innen erhalten einen Link zu einer speziellen Schriftdolmetschplattform, auf der sie mitlesen können. Schriftdolmetscher:innen arbeiten online, in Präsenz und auch hybrid (ein:e Kolleg:in ist vor Ort, der oder die andere online zugeschaltet).

Was heißt intra- und interlingual?

Meist wird intralingual gedolmetscht, also innerhalb einer Sprache. Gesprochenes Deutsch wird in deutschen Text gedolmetscht, gesprochenes Englisch in englischen Text. Je nach Anforderung kann hier wortwörtlich, zusammengefasst oder vereinfacht von der Laut- in die Schriftsprache gedolmetscht werden. FF-Translations arbeitet jedoch auch interlingual, wobei deutsche oder englische Lautsprache simultan in die jeweils andere Sprache verschriftlicht wird.

Was ist eine redigierte Live-Mitschrift?

Die Schriftdolmetschung dient dazu, einer Veranstaltung oder Vorlesung in Echtzeit folgen zu können. Danach wird der Text aus Datenschutzgründen wieder gelöscht. Wenn die Auftraggeber:innen das Transkript jedoch auch nach der Veranstaltung nutzen möchten, kann auch eine redigierte Live-Mitschrift erstellt werden. Hier werden etwaige Tippfehler korrigiert und Auslassungen ergänzt. Das Einverständnis aller Vortragenden und Teilnehmenden zur Erstellung einer solchen Mitschrift ist vom Kunden einzuholen.

FAQ – Übersetzen

Wie berechnet sich der Preis einer Fachübersetzung?

Der Preis einer Übersetzung errechnet sich aus einem Zeilensatz pro Normzeile des übersetzten Texts (Zieltexts). Eine Normzeile besteht aus 55 Zeichen einschließlich Leerzeichen. Der Zeilensatz hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Fachgebiet, dem Schwierigkeitsgrad und der Dringlichkeit des Auftrags ab. Die Kosten des Lektorats durch eine muttersprachliche Kollegin sind im Zeilenpreis enthalten. In manchen Ländern ist es üblich, nicht nach Zeilen, sondern nach Wörtern abzurechen. Aufgrund der Länge der in deutschen Fachtexten häufig vorkommenden Komposita ist diese Methode für Übersetzungen aus dem oder ins Deutsche jedoch weniger geeignet. Eine Ausnahme sind PowerPoint-Präsentationen, bei denen auf Wortbasis oder nach Stundensatz abgerechnet wird. Zusatzleistungen wie das Lesen von Druckfahnen werden nach Zeitaufwand abgerechnet.

Worauf kommt es bei einer guten Fachübersetzung an?

Grundvoraussetzung für eine gelungene Übersetzung ist eine außergewöhnlich hohe Sprachkompetenz (in Ausgangs- und Zielsprache) der Übersetzer:innen, wobei sie diese Fähigkeiten in der Regel an einer Universität oder Hochschule erworben haben. Auch eine gute Allgemeinbildung, interkulturelle Kompetenz und Gründlichkeit in der Recherche gehören zu ihrem Anforderungsprofil. Schon vor Beginn des Übersetzungsprojekts werden grundlegende Dinge wie Fachsprache, Zielgruppe, Zweck (zum Beispiel Arbeitsübersetzung oder Publikation) und weitere Anforderungen der Auftraggeber:innen abgeklärt. Idealerweise bleiben Übersetzer:innen und Auftraggeber:innen während des gesamten Projekts im Gespräch. Übersetzungen in die Fremdsprache werden selbstverständlich von fachkundigen muttersprachlichen Lektor:innen überprüft.